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100 Prozent Recycling: Alttextilien zu hochwertigen Garnen verspinnen

Nachhaltigkeit war das Leitthema der diesjährigen Textilmaschinenbaumesse ITMA. Und so zeigten fast alle Firmen in Mailand neue Technologien für das Textilrecycling. Doch es ist anspruchsvoll, aus Alttextilien hochwertige Garne zu gewinnen und zu ebenso hochwertigen Produkten zu verarbeiten. Noch gibt es nicht für alle Herausforderungen die passenden technologischen Lösungen. Dabei geht es letztlich darum, für jedes Material die richtigen Prozesse zu finden. Dafür haben die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) zusammen mit dem Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) eine neue Prüfroutine entwickelt.

In der Textilbranche herrscht häufig Skepsis, ob geschlossene Kreisläufe, also cradle to cradle, möglich sind. Mancher stellt sich gar die Frage, ob es nicht ebenso nachhaltig sei, die gebrauchten Textilien zu verbrennen und die entstehende Wärme als Energiequelle zu nutzen.

Die Forschungsarbeit von DITF und STFI zeigt hingegen, dass es möglich ist, recyceltes Material zu 100 Prozent wieder zu verarbeiten. Die Garne müssen jedoch produktorientiert eingesetzt werden, das heißt, nicht jedes Garn aus recycelten Fasern passt für jede Anwendung. Denn durch den Reißprozess kommt es unweigerlich zu Qualitätseinbußen der Fasern, zum Beispiel bei der Garnfestigkeit.

Entscheidend für die Qualität des Garns aus recycelten Fasern ist auch die Qualität des Ausgangsmaterials. Besteht das Alttextil aus vielen unterschiedlichen Materialien, müssen diese erst mühsam getrennt werden. Aus Stroh lässt sich auch hier kein Gold spinnen. „Die Recyclingquote ist ein wichtiges Kaufkriterium, aber man muss die Qualität des Produkts und die Anwendung im Blick behalten“ ist das Fazit von wissenschaftlicher Markus Baumann, Mitarbeiter im Projekt.

Das IGF-Vorhaben 21286 BG/1 der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Textil e.V., Reinhardtstraße 14-16, 10117 Berlin wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Weitere Informationen

KONTAKT
Stephan Baz M.Sc.
Stv. Leiter Kompetenzzentrum Stapelfaser, Weberei & Simulation
Leitung Stapelfasertechnologie

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E stephan.baz@ditf.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung
Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf
T +49 (0)711 93 40-0

Source:
https://www.ditf.de/de/aktuelles/pressemeldungen/detail/100-prozent-recycling-alttextilien-zu-hochwertigen-garnen-verspinnen.html