Potenzial von Blockchain für E-Health
Blockchain gilt als eine der großen Innovationen, um das schnelle und sichere Management von Informationen jeglicher Art zu ermöglichen. Die „Blockkette“ wurde ursprünglich für die Bitcoin-Welt geschaffen, um Transaktionen der virtuellen Währung ohne Banken möglich zu machen. Sie funktioniert als dezentrale Datenbank, die eine stetig wachsende Liste von Transaktionsdaten enthält. Wenn zwei Parteien Informationen miteinander austauschen, werden diese verifiziert und validiert. Ob jeder Beteiligte alle erforderlichen Rechte für diese Transaktionen besitzt, wird automatisch geprüft. Die Datenbank wird dabei chronologisch linear erweitert; die Datenpakete werden sozusagen auf einer Kette aufgefädelt. Jeder Block enthält eine Prüfsumme des vorhergehenden Blocks, sodass die Daten nicht nachträglich unbemerkt verändert werden können. Außerdem verfügt jeder Rechner im Netzwerk über eine Kopie der Blockchain, um die gesamte Transaktionshistorie transparent zu halten.
Die Anwendungsfelder für Blockchain sind nahezu grenzenlos. Diese Technologie kann überall eingesetzt werden, wo Daten ausgetauscht und gespeichert werden. Der Aufwand, die Unternehmensprozesse entsprechend umzustellen, ist bisher jedoch sehr hoch und stellt für viele KMU eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. Deshalb wurden für das neue Projekt-BSTART Branchen identifiziert, für die Blockchain besonders interessant ist: der Agrar- und Lebensmittelsektor, die Logistik und das Gesundheitswesen – Stichwort: E-Health.
Die BioRegio STERN Management GmbH ist einer von neun Partnern. Sie wird gemeinsam mit dem französischen Cluster „Medicen Paris Region“ das Themenfeld Gesundheit bearbeiten. Ziel ist es, das Potenzial für KMU durch die Blockchain-Technologie zu identifizieren und den Unternehmen den Einstieg zu erleichtern. Letztlich soll Blockchain ihnen dabei helfen, die stetig wachsenden Kosten für Datentransfer- und Sicherung zu senken. BioRegio STERN-Projektleiterin Dr. Margot Jehle: „E-Health funktioniert nur, wenn der sichere Austausch von sensiblen Gesundheitsdaten gewährleistet wird. Krankenakten mittels Blockchain zu verwalten, kann Ärzten und Patienten ganz neue Möglichkeiten bieten, beispielsweise um im Zuge des neuen Datenschutzgesetzes das Recht des Patienten zu gewährleisten, dass er auf seine eigenen Daten zugreifen und die Datennutzung verfolgen kann. Wir sind sehr gespannt, welche konkreten Anwendungsbeispiele wir gemeinsam mit den Unternehmen im BSTART-Projekt erarbeiten werden.“
Zum Kick-off im März 2019 trafen sich die Vertreter der neun BSTART-Partner zum ersten Mal im niederländischen Heerlen:
- aus den Niederlanden der Brightland Smart Services Campus (Leadpartner), die Universität Christelijke Hogeschool Windesheim, die Wirtschaftsförderungseinrichtung Ontwikkelingsmaatschappij Oost Nederland und der Software-Entwickler ChainPoint B.V.;
- aus Frankreich die Cluster Medicen Paris Region und Option Public;
- aus Belgien das Innovationszentrum Multitel asbl:
- aus Großbritannien die Universität Surrey und
- aus Deutschland die BioRegio STERN Management GmbH
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