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Mit dem Interreg Central Europe RehAllianCE-Projekt möchten die sechs Partner aus sechs mitteleuropäischen Regionen den KMU im MedTech-Sektor zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen, indem sie den Zugang zu Forschung und Innovationen im Bereich neuer Technologien für die Rehabilitation erleichtern. Der demografische Wandel ändert den Bedarf in der Gesundheitsversorgung grundlegend. Es gibt immer mehr ältere Menschen, und die Nachfrage nach Robotern und Digitalisierung steigt. Die Stärkung der Innovationskapazitäten von KMU wird nicht nur die regionale Wirtschaft ankurbeln, sondern auch bedürftigen Patienten die beste verfügbare Behandlung bieten – und zwar unabhängig von ihrem Wohnort (ländlich/städtisch) und ihrem finanziellen Status.

Die gemeinsamen Herausforderungen, mit denen sich das Interreg CE RehAllianCE-Projekt befasst, lassen sich in zwei Schwerpunkte unterteilen – sozial und technologisch.

  • Sozialer Schwerpunkt – Bisher fehlt ein systematischer Ansatz oder ein geeignetes Modell für die Rehabilitation aller Patientengruppen (zum Beispiel Senioren nach einem Sturz, Patienten nach Schlaganfall/Herzoperationen, behinderte Kinder, Jugendliche mit Wirbelsäulendegenerationen).
  • Technologischer Schwerpunkt – Für die MedTech-Industrie gibt es keine gemeinsamen Lösungen, um den Einsatz fortschrittlicher Technologien und den Zugang zu digital qualifizierten Arbeitskräften zu sichern.

Zentrale Stärken von RehAllianCE

Im Rahmen des Interreg CE RehAllianCE-Projekts wird die BioRegio STERN Management GmbH aus den Regionen Stuttgart und Tübingen gemeinsam mit dem Leadpartner Górnośląski Akcelerator Przedsiębiorczości Rynkowej sp. z o.o. aus Schlesien und den vier weiteren Projektpartnern, Pannon Gazdasági Hálózat Egyesület aus Westtransdanubien, NSBPROJECT S.R.L. aus der Lombardei, Azienda ULSS n. 4 Veneto Orientale aus Venetien und FH-KAERNTEN gGmbH aus Kärnten die Kräfte bündeln, um Erfahrungen und bewährte Verfahren zum Einsatz neuer Technologien in der Rehabilitation auszutauschen, und an einer gemeinsamen Strategie mit politischen Empfehlungen zur Stärkung der Innovationskraft arbeiten. Eine solche Zusammenarbeit von Partnern, die Bereiche mit unterschiedlichen Forschungs- und Innovationskapazitäten repräsentieren, ist entscheidend für die gezielte Unterstützung von KMU und die Verbesserung des F&I-Potenzials.

Durch das RehAllianCE-Projekt werden KMU nicht nur in die Lage versetzt, innovative Methoden und Technologien anzuwenden, sondern auch Finanzierungsmodelle auszuarbeiten und auf transnationaler Ebene zusammenzuarbeiten.

Das RehAllianCE-Projekt zeichnet sich durch mehrere wesentliche Stärken aus:

  • Lösungen, die die realen Probleme in der Reha-Versorgung vorausschauend angehen
  • Piloten, die sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene Lösungen für die Nutzung fortschrittlicher Technologien testen
  • Eine starke und dynamische Partnerschaft, deren Akteure bereits in der Vergangenheit in unterschiedlichen Konstellationen erfolgreich zusammengearbeitet haben.
  • Stakeholder, die in der Quadrupel-Helix abgebildet sind, beteiligen sich an den Aktivitäten, wie Piloten, Workshops, Ausarbeitung einer Strategie und Politik, um die Projektergebnisse erfolgreich umzusetzen.
  • Smart-Rehab-INDEX – Ein Indikator, der nach Projektende allgemein verwendet werden kann, auch als Maßstab für andere Strategien. Er dient als Grundlage für das Benchmarking von Regionen und zur Bewertung der Wirksamkeit von Rehabilitationsangeboten. Dieses Instrument geht weit über die bestehenden Praktiken im Programmgebiet von Interreg CE hinaus.

So profitiert die BioRegion STERN von RehAllianCE

Die beteiligten Regionen profitieren, davon dass zahlreiche Herausforderungen im Gesundheitssektor angegangen werden:

  • Ungünstige demographische Entwicklung
  • Alternde Gesellschaft
  • Bevölkerungsabwanderung
  • Niedrige Geburtenrate
  • Unausgewogener Zugang zu Spezialisten in der Region (ist insbesondere im ländlichen Raum begrenzt)
  • Einfluss der Umweltveränderungen auf die Gesundheit der Bevölkerung
  • Gesundheitszustand der Bevölkerung (Zunahme des Anteils der Bevölkerung mit mindestens zwei Zivilisationskrankheiten)

Die RehAllianCE-Strategie ist eine Win-win-Situation für Deutschland und Baden-Württemberg. Bereits in der Vergangenheit wurde ein EFRE-gefördertes Projekt zur Förderung intelligenter Logistik, Digitalisierung und automatisierter Arbeitsabläufe in der häuslichen Pflege (ILDA-care) durchgeführt. Das Projekt RehAllianCE greift dieses Thema erneut auf. Deutschland und Baden-Württemberg profitieren damit von der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung im Gesundheitswesen, insbesondere im Bereich der Patientenrehabilitation.

 

Erprobung neuer Rehabilitationsangebote in regionalen und transnationalen Modellversuchen unter Beteiligung von KMU

Die geplanten Piloten bieten ein hohes Potential für die Region um die Lebensqualität von Patienten und Pflegepersonal, sowie die Qualität und Entwicklung von Reha-Dienstleistungen zu verbessern. Zudem dienen die Piloten dazu, die adäquate Anpassung des Personals und der Infrastruktur im medizinischen Bereich an soziale und demografische Veränderungen zu überprüfen. Für die neuen Reha-Angebote sollen in Zusammenarbeit mit KMU aus der Region beispielsweise Robotik, Kommunikations- und Informationstechnologien, Wearables oder Gesundheitsapps erprobt werden. Vorrangig soll Patienten unabhängig, ob sie sich im ländlichen oder städtischen Raum befinden, der Zugang zu einer umfangreichen Reha-Versorgung garantiert werden. Langfristig soll die Zusammenarbeit mit Unternehmen zu einer Verbesserung ihrer Kompetenzen und ihrer Beteiligung am Aufbau eines effektiven Gesundheitssystems im Bereich der Rehabilitationsangebote führen und die Innovation in der Region im Bereich der medizinischen Technologien fördern. Dadurch erhalten die Unternehmen die Möglichkeit, moderne Lösungen zu entwickeln, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Region auf dem internationalen Markt beitragen und neue Arbeitsplätze schaffen.

 

Smart-Rehab-INDEX zur Bewertung der Rehabilitationsversorgung in der Region

Der Smart-Rehab-INDEX, der im Projekt entwickelt wird, soll dabei helfen die Wirksamkeit des Gesundheitssystems zu überprüfen, insbesondere im Zusammenhang mit modernen Rehabilitationstechnologien. Dieser Indikator dient dazu, Trends für den Bedarf von Reha-Angeboten zu ermitteln, damit die Lebensqualität der Einwohner der Region erhalten oder verbessert wird. Da der Ansatz standardisiert ist, kann der Smart-Rehab-INDEX als Benchmark dienen, so dass die Region ihre Ergebnisse mit anderen Gebieten vergleichen kann. Auf diese Weise lassen sich Stärken und verbesserungsbedürftige Bereiche ermitteln, was zu gezielten Maßnahmen zur Verbesserung der Rehabilitationsversorgung beitragen kann.

 

Eine großartige Nachricht für alle, die in ländlichen Gebieten leben: Die Versorgung wird endlich verbessert!

Die verfügbaren Dienstleistungen und Infrastrukturen im Bereich der Rehabilitation werden in Form einer Online-Karte sichtbar gemacht. Als Online-Service wird die Karte somit unabhängig von Wohn- oder Standort zugänglich sein. Sowohl Einwohner als auch Unternehmen und Einrichtungen, die im Bereich der Rehabilitation tätig sind, können die Karte nutzen, um geeignete Rehabilitationsangebote zu finden und zu nutzen. Dadurch erhalten die Einwohner der Region einen schnelleren und effektiveren Zugang zu den verfügbaren Angeboten. Dank der Karte können die verschiedenen Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen ihre Aktivitäten besser koordinieren. Unternehmen und Einrichtungen, die im Bereich der Rehabilitation tätig sind, können die Karte als Instrument zur Ermittlung von Geschäftspartnern, zur Zusammenarbeit und zur Planung von Aktivitäten auf dem Markt nutzen. Die Karte kann auch von lokalen Behörden genutzt werden, um die Zuweisung öffentlicher Mittel zu optimieren.

Der integrative Ansatz von RehAllianCE bezieht auch Living Labs, Kompetenzzentren und verschiedene Gruppen in die Projektaktivitäten ein. Diese aktive Beteiligung von Patienten und Fachkräften an der Entwicklung und Erprobung neuer Lösungen und der Identifizierung effektiver Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Patienten und Pflegekräften zugeschnitten sind, wird dazu beitragen, Leitlinien für das Rehabilitationsangebot in der Region zu entwickeln und festzulegen.

Die BioRegio STERN Management GmbH ist als deutscher Projektpartner in dem Interreg CE-Projekt, das im Mai 2024 an den Start ging, für die Konzeption der Rahmenbedingungen der Piloten verantwortlich. Für die Laufzeit von 30 Monaten stehen insgesamt 1,58 Millionen Euro zur Verfügung von denen 80 Prozent gefördert werden. In die BioRegion STERN fließen davon 253.114,00 Euro, von denen 80 Prozent gefördert werden.

Weitere Informationen

Auf der Projektwebseite finden Sie alle Informationen und aktuelle Entwicklungen zum Projekt.

Factsheet über RehAllianCE

 

 

Innovating the rehabilitation care system

/de/node/8722

Ansprechpartnerin

Dr. Klara Altintoprak

Projektmanagement
+49-172 591 129 9
Projektmanagement
Dr. Klara Altintoprak

„Während meiner Promotion und Postdoktoranden-Zeit war die Schnittstelle zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung im Feld klassischer Biotechnologie und Molekularbiologie stets der Bereich, der mich am meisten faszinierte. So beschäftigte ich mich während meiner Promotion mit Pflanzenviren, die als innovative selbst-assemblierende Nanobausteine in Hybridmaterialen integriert wurden. Hier war ich in der Projektplanung und Durchführung in einem interdisziplinären Team aus Chemikern und Physikern tätig. Während meiner Zeit als Postdoktorandin stand auch die Kooperation mit unterschiedlichen regionalen und internationalen Partnern im Fokus meiner Arbeit. Zusätzlich habe ich mich im GMP-regulierten Umfeld weitergebildet, wodurch ich die gängigen Richtlinien und Tools des Qualitäts- und Projektmanagements beherrsche. Seit Oktober 2018 bin ich bei der BioRegio STERN Management GmbH als Projektmanagerin tätig und unterstütze das Team bei der Umsetzung von EU-Förderprojekten. Besonders interessant finde ich in diesem Kontext die EU-weite Vernetzung von KMUs aus der Life-Sciences-Branche und die Förderung neuer Technologien.“