Patienten und Pflegende können endlich durchschlafen

(Stuttgart/Metzingen) – Die Nocubi GmbH aus Metzingen hat ein innovatives Liegesystem entwickelt, um die Dekubitus-Entstehung zu verhindern. Die Wirkung konnte bereits in einer klinischen Studie nachgewiesen werden. Die Gefahr, sich wegen fehlender Bewegung wundzuliegen, betrifft allein in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen, v. a. Demente, Muskelerkrankte, Querschnittgelähmte und Komapatienten. Menschen, die nicht in der Lage sind, sich aus eigener Kraft zu bewegen, müssen regelmäßig umgelagert werden. Ein enormer Aufwand – sowohl für die Pflegekräfte als auch für das Gesundheitssystem, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die mit dem Pflegenotstand zu kämpfen haben. Das Liegesystem Nocubi hat soeben seine Konformitätserklärung vorgelegt, kommt jetzt auf den Markt und hat das Potenzial, das Leben von Patienten und Pflegekräften erheblich zu erleichtern.

Denn ein Dekubitus entsteht dort, wo die Durchblutung nicht mehr funktioniert: Beim dauerhaften Liegen kommt es durch den langen Druck zu einem Abklemmen der Blutgefäße. Dadurch kommt es neben einem Sauerstoffmangel im Gewebe zu einer Anhäufung giftiger Stoffwechselprodukte, die wiederum weitere Schädigungen bewirken. In der Folge entstehen Blutgerinnsel und schließlich stirbt das Gewebe ab. Ein Dekubitus kann das Gewebe bis auf die Knochen schädigen, den Patienten große Schmerzen bereiten und das Pflegepersonal durch die Wundversorgung zusätzlich belasten. Ein Zustand, mit dem sich der Erfinder von Nocubi nicht abfinden wollte. „Durch eine andauernde Veränderung der Auflagepunkte entsteht bei unserem System eine besondere Form des Wechseldruckes, der Nocubi-Effekt. Es findet ein ständiger, engmaschiger Wechsel zwischen Be- und Entlastung statt“, so Dr. Spalek. Dieser Peristaltik-Effekt in den Gefäßen wird durch gefederte Aluminiumrollen erzielt. Sie bewegen sich mit einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit unter dem Patienten hindurch und sorgen so für den kontinuierlichen Wechsel der Druckverhältnisse in Richtung vom Fuß zum Kopf. Die Sinnhaftigkeit der Entwicklung bestätigte dann auch die klinische Erprobung: „Im Rahmen einer Studie, die Nocubi gemeinsam mit der BruderhausDiakonie durchführte, konnten wir nachweisen, dass das Umlagerungsintervall in einem Pflegeheim gefahrlos von anderthalb Stunden auf vier Stunden erhöht werden konnte. Damit sind bei den betroffenen Bewohnern statt sechs nur zwei Umlagerungen pro Nacht notwendig. Das ist eine ungeheure Entlastung für die Pflegekräfte.“

Nocubi Animaltion Still

Kontinuierliche Be- und Entlastung der Haut.

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Bildrechte: Jery Team/Timo Weißbach

Den Prototypen ließ Dr. Spalek noch bei einem Handwerker auf der Schwäbischen Alb herstellen, aber es war ihm schnell klar, dass er bei diesem Projekt größer denken musste. Auf der Suche nach einem Produktionspartner wurde er in der BioRegion STERN bei einem Hersteller von Medizintechnikprodukten fündig. Die BEMOTEC GmbH aus Reutlingen verfügt über eine 25 Jahre lange Erfahrung mit der Herstellung von Rollatoren und Behindertensystemen. Und bei Geschäftsführer Peter Hermann rannte Dr. Spalek mit seiner Idee offene Türen ein: „Das ist für uns eine Herzensangelegenheit, wir haben auch in der eigenen Familie Dekubitus-Erfahrung und Nocubi überzeugte uns sofort.“

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Das Nocubi Liegesystem

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Bildrechte: Steffen Schanz

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