Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie

Renommiertes Stiftungsinstitut mit der Ausrichtung auf „Individualisierte Medizin“ in den Forschungsschwerpunkten Pharmakogenomik und Onkologie

Die Gründung des Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie (IKP) geht auf eine Spende der ältesten Tochter von Robert Bosch zurück, die damit die Idee ihres Vaters aufgriff, am Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) ein Forschungsinstitut einzurichten.
Ende 1973 startete das IKP mit vier Angestellten. Heute arbeiten am Institut rund 65 wissenschaftliche Mitarbeiter, über 30 Doktoranden und Masterstudenten in unterschiedlichen Forschergruppen um die Arzneimitteltherapie für die Patienten grundlegend zu verbessern.
Am IKP steht der individuelle Patient im Vordergrund. „Patienten reagieren sehr unterschiedlich auf Medikamente. Die gleiche Arznei wirkt bei einigen gar nicht, bei anderen schon, und löst bei einer dritten Gruppen Nebenwirkungen aus“, erklärt Institutsleiter Professor Matthias Schwab. „Wir wollen herausfinden, wieso ein Medikament eine so große Bandbreite an Reaktionen auslösen kann.“ Am IKP arbeiten Ärzte und Naturwissenschaftler seit vielen Jahren intensiv an diesem Thema. Dabei unterstützen sie auch Experten des Robert Bosch Krankenhauses. Ist die Frage nach der Wirksamkeit einmal beantwortet und bestenfalls prädiktive Marker für das optimale Ansprechen einer Therapie entdeckt, können die Forscher eine hoch wirksame individualisierte Therapie anbieten. 41 Jahre nach seiner Gründung ist das IKP die größte wissenschaftliche Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der klinischen Pharmakologie in Deutschland.
Ein wichtiges Forschungsgebiet am IKP ist die Krebstherapie. Dabei dreht sich alles um die Frage, wie man die Überlebenschancen der Patienten erhöhen kann. Eine neue Studie des Instituts untersuchte, warum Nierenzellkarzinome, d.h. bösartige Tumore in der Niere, bei dem einen Patienten besonders aggressiv verlaufen und in anderen Fällen eine gute Prognose haben. Bei dieser Erkrankung liegt die Überlebensrate im fortgeschrittenen Stadium bei nur zwanzig Prozent trotz neuer Therapiemöglichkeiten. Untersuchungen am IKP haben nun gezeigt, dass die Prognose des Nierenkrebs von dem Stoffwechselprodukt Laktat abhängt, das im Tumor entsteht. Damit haben die Forscher einen neuen Biomarker gefunden, der frühzeitig eine Aussage zur Prognose des Nierenkrebs zuläßt. „Das ist eine wichtige Entdeckung für neue Therapieansätze“, sagt Institutsleiter Schwab.

Kategorie Institute
Arbeitsbereiche Forschung, Genetik, Pharmazie, Studien
Gründungsjahr
1973
Mitarbeiter
111