04.07.2023 | Württembergischer Krebspreis - Dres. Bayer-Stiftung | News

Verleihung des Württembergischen Krebspreises 2023 an der Universität Tübingen

Die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung zeichnet am 20. Juli 2023 im Konferenzzentrum des Universitätsklinikums Tübingen die diesjährigen Preisträger aus. Die Preise übergibt der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Claus Claussen im Rahmen einer Feierstunde.

Der Württembergische Krebspreis 2023 für das beste Projekt geht mit 25.000 Euro an Priv.-Doz. Dr. David Braig (Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie) für sein Projekt „Nichtinvasive Diagnostik von Weichgewebssarkomen“.

Der Nachwuchspreis 2023 ist mit 15.000 Euro dotiert und wird an Dr. Linus D. Kloker (Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VIII, Medizinische Onkologie & Pneumologie) für sein Projekt „Verbesserung der Qualität und Bereitstellung der Gesundheitsversorgung in der „Novel cancer gene editing with CRISPR/Cas9 for deletion of NUTM1 tumor driver fusion oncogenes in highly-aggressive NUT carcinomas“ verliehen.

 

David Braig, geboren in Villingen-Schwenningen, absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Freiburg, mit akademischen Arbeitsaufenthalten unter anderem in Australien. 2012 promovierte er in Freiburg bei Prof. Dr. Hans-Georg Koch am Institut für Biochemie und Molekularbiologie. 2020 erhielt er ebenfalls von der Universität Freiburg die Venia Legendi. Braig war zunächst als Facharzt und ist seit Januar 2021 als Oberarzt für die Funktionsbereiche Interdisziplinäre Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Sarkomchirurgie tätig. Außerdem ist er Wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Sarkomforschung an der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Braig erhielt während seiner Laufbahn bereits mehrere Preise und Stipendien, u. a. 2017 den Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).

Über seinen Forschungsantrag: Sarkome sind seltene, bösartige Tumore mit Herkunft aus dem Binde- und Stützgewebe. Sie besitzen ein großes Risiko für ein Wiederauftreten und die Ausbildung von Metastasen. Entsprechend ist es wichtig, die Tumorfreiheit nach Abschluss der Behandlung konsequent zu überwachen. Das Freiburger Team um Dr. David Braig hat ein Verfahren entwickelt, das anhand einer Blutprobe feststellen kann, ob im Körper Tumorzellen vorhanden sind. Dazu werden Bruchstücke des Erbguts, die als Abbaureste von Tumorzellen freigesetzt werden, nachgewiesen. Dieser Nachweis mittels Liquid Biopsy erfolgt bisher nur im Rahmen von Studien. Das Preisgeld soll dazu verwendet werden, das Verfahren in der Routine zu etablieren.

 

Linus D. Kloker, geboren in Stuttgart, absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Tübingen mit Aufenthalten an den Universitäten Würzburg und Zürich sowie der University of Queensland, Brisbane. In seinem Studium wurde er 3 Jahre lang durch eines der renommierten Deutschland-Stipendien unterstützt wurde. Seine Doktorarbeit führte er in der Arbeitsgruppe Virotherapie bei Prof. Dr. Ulrich Lauer an der Universität Tübingen durch, unterstützt durch ein IZKF-Promotionsstipendium der Medizinischen Fakultät. 2022 begann er am Universitätsklinikum Tübingen mit seiner Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie/Onkologie. Im April 2022 wurde ihm ein fortüne-Juniorantrag zur internen Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät Tübingen bewilligt.

Über seinen Forschungsantrag: NUT-Karzinome sind Krebserkrankungen, die sehr aggressiv verlaufen und vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen im Kopf-Hals-Bereich oder in der Lunge auftreten. Sie definieren sich durch eine einzige onkogene DNA-Mutation, die das NUT-Gen betrifft. In diesem Forschungsprojekt werden Viren mit einer spezifischen Genschere (CRISPR/Cas9) ausgestattet, um durch „Cancer Genome Editing“ diese den Krebs antreibende Mutation aus Tumorzellen zu entfernen, wodurch ein Tumorwachstum nicht mehr möglich ist.

Über den Württembergischen Krebspreis

Seit 2009 lobt die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung (kurz Dres. Bayer-Stiftung) jährlich den Württembergischen Krebspreis aus. Damit sollen junge, begabte Mediziner/innen gefördert werden, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sind. Die Preise werden für Wissenschaftler/innen unter 40 Jahren ausgeschrieben, die ihre Forschung in Württemberg durchführen oder die gebürtige Württemberger sind. 2023 werden insgesamt Preise in Höhe von 40.000 Euro verliehen.

Über die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung

Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Dr. Carl Manfred Bayer und seines Vaters Dr. Carl Maximilian Bayer. Beide waren mehr als sechzig Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Dr. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Universität Tübingen. Vorsitzender der Stiftung ist Prof. Dr. Claus D. Claussen, ehem. Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen.

Kontakt:

Prof. Dr. Claus D. Claussen
Vorsitzender der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung

Zentrum für Medizinische Forschung
Waldhörnlestr. 22
72072 Tübingen
kontakt@dres-bayer-stiftung.de
www.dres-bayer-stiftung.de

 

Dr. Heike Lehmann
Redaktion
Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung

lehmann@dres-bayer-stiftung.de

Quelle:
https://www.dres-bayer-stiftung.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/?tx_news_pi1%5bnews%5d=28&tx_news_pi1%5bcontroller%5d=News&tx_news_pi1%5baction%5d=detail&cHash=9fa635a815f6fbbc84cac8128e72abe1