LuxFlux GmbH aus Reutlingen gewinnt Gründerpreis Baden-Württemberg 2017 der Sparkassen-Finanzgruppe
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassenpräsident Peter Schneider ehren fünf Unternehmensgründer
„Mit dem Gründerpreis unterstützen wir das Ziel, die Gründerszene in Baden-Württemberg sichtbarer zu machen“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, bei der Verleihung des Gründerpreises Baden-Württemberg der Sparkassen- Finanzgruppe in Stuttgart. „Wir müssen den Wettbewerb um die besten Start-ups noch offensiver angehen, damit Baden-Württemberg seine Stärke als Start-up-Standort besser bündelt und internationales Top-Niveau erreicht. Mit Blick auf den Mittelstand von morgen ist eine dynamische Gründungskultur für Baden-Württemberg ein entscheidender Erfolgsfaktor.“
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, gratulierte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut den fünf Erstplatzierten des Landeswettbewerbs Baden-Württemberg, die sich über Geldpreise von 25.500 Euro freuen. Zudem erhalten alle Preisträger eine professionelle Videopräsentation ihres Unternehmens sowie ein individuelles Gründer-Coaching in der Sparkassenakademie.
2017 hat die „LuxFlux GmbH“ aus Reutlingen den Wettbewerb gewonnen. Sie entwickelt software-gestützte optische Messtechnik für die Polymerindustrie. Auf den Rängen 2 und 3 folgen das Lichttechnik-Unternehmen „RP-Engineering GmbH“ aus Esslingen sowie die beiden Lebensmittel-Händlerinnen „Fridi unverpackt“ aus Tübingen, die in Reutlingen demnächst ihr erstes Geschäft eröffnen möchten. Der vierte Platz geht an das Unternehmen „5Analytics UG“ in Köngen (Landkreis Esslingen). Den fünften Rang belegt die „Katana Hotelsoftware GmbH“ aus Dossenheim im Rhein-Neckar-Kreis. Alle fünf Preisträger zeichnet eines aus: Ein jeweils gut ausgearbeiteter, sehr plausibler Businessplan.
„Die Teilnehmer dieses Wettbewerbs beweisen, dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, neue Arbeitsplätze schaffen und damit einen wichtigen Beitrag für unser Land leisten“, so Präsident Schneider. „Die Sparkassen wissen um die Bedeutung von Existenzgründern. Sie sichern den Fortbestand und die Entwicklung der Wirtschaft. Für die Sparkassen steht daher die Förderung der Existenzgründer weiterhin im Fokus.“
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte, dass die Landesregierung Baden- Württemberg zu einer der dynamischsten Gründerregionen Europas machen wolle. Dazu werde sie mit einem Start-up Gipfel im Juli ein neues Konzept vorstellen: „Ziel dieser Kampagne ist die verstärkte nationale und internationale Vermarktung des Gründungsstandortes Baden- Württemberg und der Aufbau eines landesweiten Start-up Netzwerkes.“
„Es sind vor allem die Sparkassen, die sich neben dem Land um Gründer und Ideenträger kümmern“, hob Sparkassenpräsident Peter Schneider hervor. „Allein im vergangenen Jahr haben wir rund 2.000 Existenzgründungen finanziert – das heißt: Fast jede zweite Finanzierung einer Existenzgründung in Baden-Württemberg wird von einem Institut der Sparkassen-Finanzgruppe begleitet. Wir entscheiden vor Ort mit Blick auf die lokale Wirtschaft und deren Bedürfnisse. Bei uns wird eben nicht in einem Frankfurter Hochhaus entschieden und auch nicht anhand von Renditezahlen.“
Den Gründerpreis der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg gibt es seit 20 Jahren. Seit dreizehn Jahren wird zudem jedes Jahr eine Persönlichkeit für ihr Lebenswerk geehrt. 2017 geht diese Auszeichnung an Dr. Friedrich E. Rentschler von der Rentschler Biotechnologie GmbH in Laupheim im Landkreis Biberach. Der 85-jährige Dr. Rentschler steht damit in einer Reihe mit den Geehrten der Vorjahre:
2004: Erwin Hymer († 2013), Hymer GmbH & Co. KG, Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg) 2005: Prof. Dr. h. c. Artur Fischer († 2016), Fischerwerke, Waldachtal (Landkreis Freudenstadt) 2006: Erwin Müller, Müller Holding Ltd. & Co. KG, Ulm 2007: Friedrich Lütze, Friedrich Lütze GmbH, Weinstadt (Rems-Murr-Kreis) 2008: Arthur Handtmann, Handtmann-Unternehmensgruppe, Biberach an der Riß 2009: Helmut Eberspächer († 2011), Hans Eberspächer und Dr. Günter Baumann; Eberspächer GmbH & Co. KG, Esslingen am Neckar 2010: Wilfried Ensinger, Ensinger GmbH, Nufringen (Landkreis Böblingen) 2011: Prof. Dr. h. c. Viktor Dulger († 2016), ProMinent Dosiertechnik GmbH, Heidelberg 2012: Dr. h. c. mult. Sybill Storz, Karl Storz GmbH & Co. KG, Tuttlingen 2013: Heinz-Dieter Schunk, Schunk GmbH in Lauffen am Neckar (Landkreis Heilbronn) 2014: Senator h.c. Peter Schaufler, Bitzer SE in Sindelfingen 2015: Willy Schwenger, Carl Stahl Gruppe, Süßen (Landkreis Göppingen) 2016: Harro Höfliger, Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH, Allmersbach (Rems-Murr-Kreis)
„Dr. Friedrich Rentschler ist das perfekte Vorbild für die Gründer von heute“, so Präsident Schneider in seiner Laudatio. „Mit ihnen ehrt die Sparkassen-Finanzgruppe eine erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit: Menschen wie ihnen verdankt die baden-württembergische Wirtschaft ihren weltweit hervorragenden Ruf – sowohl was ihre Qualität und Leistungskraft als auch ihre Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit angeht.“ Dass die Kreissparkasse Biberach das Unternehmen begleitet, „freut mich besonders“, so Schneider.
Die sechs Preisträger-Videos sowie Fotos von der Gründerpreisverleihung finden Sie im SVBW-Internetauftritt sowie im YouTube-Kanal des Sparkassenverbands Baden-Württemberg
Die Karlsruher Produktionsfirma ERB Medien wird für den Fernsehsender bw-family.tv eine 25- minütige Magazinsendung über die Verleihung des Gründerpreises erstellen. Die Sendung „Baden-Württemberg: Land & Leute Spezial“ wird ausgestrahlt am Mittwoch, 24. Mai, 19:05 Uhr und 21:05 Uhr.
Parallel dazu wird auch diese Sendung im YouTube-Kanal des Sparkassenverbands Baden- Württemberg eingestellt.
Preisträger in der Kategorie „Existenzgründer“
Platz 1 mit 10.000 Euro Preisgeld: LuxFlux GmbH, Reutlingen
Geschäftsidee:
Die LuxFlux GmbH wurde im Januar 2016 gegründet und hat ihren Sitz im Technologiepark Tübingen-Reutlingen. Das Unternehmen macht Materialeigenschaften mittels spezieller Kameras sichtbar. Der Schwerpunkt liegt auf Software-Entwicklung und Algorithmik. Um vollständige Kundenlösungen liefern zu können, bietet das Unternehmen über Partner auch die zugehörige Hardware.
Die LuxFlux Software ist im Bereich 'Computer Vision' anzusiedeln. Die Besonderheit liegt darin, dass LuxFlux Spektraldaten verarbeitet und damit klassischer Bildverarbeitungssoftware in einzelnen Anwendungen überlegen ist. Die Software klassifiziert, identifiziert oder quantifiziert auf Basis von Algorithmen (Machine Learning) und zugehöriger Datenbanken. Die LuxFlux Software läuft auf macOS, Linux und Windows. Anwendungsmöglichkeiten finden sich in verschiedenen Branchen und reichen von der Qualitätssicherung im Kunststoff-Bereich über die Prozesskontrolle in der Pharma-Industrie bis hin zu Recycling und Anwendungen in der Landwirtschaft.
Gründer:
Dr. Jan Makowski studierte von 2001 bis 2004 Elektrotechnik an der Technischen Universität Chemnitz und promovierte anschließend in den USA. Während seiner Promotion befasste er sich mit optischer Mikrosystemtechnik. Danach stieg er bei einem internationalen Automobilzulieferer in der Drucksensorentwicklung ein. Später setzte er seine Laufbahn als Projektleiter im Bereich der Abgassensorik fort. Im Januar 2016 gründete Jan Makowski zusammen mit Marc Henzler die LuxFlux GmbH mit der Vision, Spektroskopie massentauglich zu machen.
Marc Henzler studierte von 1995 bis 1999 an der ESB Business School in Reutlingen Internationale BWL und schloss mit Doppeldiplom ab. Er hat einen Master-Abschluss in Finanzen. Nach seinem Berufseinstieg in der Nachwuchsgruppe eines Automobilkonzerns war er in der Venture-Capital-Tochter als Assistent der Geschäftsführung tätig. Er setzte seine Laufbahn bei einem internationalen IT-Konzern fort, wo er langjährige Projekt- und Führungserfahrung in kaufmännischen Funktionen sammeln konnte.