08.11.2023 | Universitätsklinikum Tübingen | News

Eine der modernsten Laborstraßen Deutschlands heute eröffnet

Das Tübinger Universitätsklinikum weiht heute, nach elf Monaten Umbauarbeiten, seine neue, hochmoderne Laborautomation ein. Während dieser Zeit wurde das Zentrallabor am Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie komplett umgebaut und grundlegend neu ausgestattet. Die Laborstraße der neuesten Generation bildet das Kernstück des Labors. Eine besondere Herausforderung war der Umbau im laufenden Betrieb, denn täglich treffen rund um die Uhr bis zu 5.000 Proben im Zentrallabor ein, die innerhalb kürzester Zeit analysiert werden müssen. Die zeitnahe Verfügbarkeit einer hochwertigen und zuverlässigen Labordiagnostik bildet die Grundlage für viele medizinische Entscheidungen und Behandlungen am Universitätsklinikum.

Elf Monate Umbau

Der Umbau fand unter räumlich sehr beengten Bedingungen statt, da die normale Krankenversorgung zu jeder Tages- und Nachtzeit aufrechterhalten werden musste und keine ausreichenden Ausweichflächen zur Verfügung standen. Um den 24/7 –Betrieb während der Umbauphase zu gewährleisten, musste vorab in einem Lagerraum ein Interimslabor geschaffen werden. Nach dem Umzug der bestehenden Laborautomation ins Interimslabor konnte auf der freien Fläche der Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen Systeme starten. Über zehn Wochen mussten die Mitarbeitenden mit dem Provisorium arbeiten. Prof. Peter lobt die Leistung: „Das komplette Team hat Großartiges geleistet und trotz der enormen Mehrbelastung alles für eine reibungslose Versorgung der Patientinnen und Patienten getan.“  

Kennzahlen

Das Zentrallabor am Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie führt auf einer Fläche von rund 450 m² alle Arten von klinisch-chemischen Hochdurchsatzanalysen, aber auch Spezialanalytik und molekularbiologische Untersuchungen unter akkreditierten Bedingungen durch (DIN EN ISO 15189). 25 Medizinisch-technische Laborassistentinnen und Assistenten (MTLA) arbeiten rund um die Uhr in drei Schichten, um jährlich mehr als sechs Millionen Analysen durchzuführen. Jeden Tag werden etwa 1.700 Aufträge mit bis zu 5.000 Proben (Blutröhrchen) untersucht, in der Spitze treffen etwa 500 Proben pro Stunde ein. 99 Prozent der Aufträge werden elektronisch angefordert; die Befundrückmeldung an den Einsender wird ebenfalls elektronisch übermittelt. Das Labor arbeitet nahezu papierfrei.

Die Zeit vom Eintreffen der Probe im Labor bis zur Ergebnisübertragung an die Einsenderinnen und Einsender beträgt für den Großteil der Parameter weniger als 70 Minuten (Notfälle und Lebensgefahrproben deutlich schneller). Die meisten Einsendungen kommen vom Universitätsklinikum Tübingen und umliegenden Krankenhäusern. Laboruntersuchungen für externe Einsender, z.B. aus niedergelassenen Arztpraxen, können über das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) ebenfalls durchgeführt werden.

Diagnostik

  • Klinische Chemie und Immunchemie
  • Hämatologie
  • Hämostaseologie
  • Drogenscreening
  • Medikamentenspiegelbestimmung
  • Urindiagnostik
  • Liquordiagnostik
  • Proteinchemie und Tumordiagnostik
  • Molekulare Diagnostik / Genotypisierung

Forschung 

Das Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Routinediagnostik, Forschung und Lehre. Es ist die laboranalytische Core Facility des deutschen Gesundheitszentrums für Diabetesforschung (DZD) sowie am Institut für Diabetesforschung und metabolische Erkrankungen (IDM) aktiv. Darüber hinaus bestehen zahlreiche nationale und internationale Forschungskooperationen.

Weitere Informationen

Medienkontakt

Experte
Prof. Dr. Andreas Peter

Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
 

Quelle:
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/pressemeldungen/608