Mit Codex4SMEs von der Forschung an Biomarkern zum Markteintritt
Am 6. Juli 2021 fand im Rahmen des Interreg NWE-Projekts Codex4SMEs die Online-Veranstaltung „Biomarkers from Research to Market“ statt. Knapp 50 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich ausführlich über die Validierung von Biomarkern und die Bedeutung der Biomarkerqualität zu informieren.
Die moderne Medizin zielt darauf ab, Krankheiten gezielt zu behandeln. Somit kann die Entwicklung von Biomarkern einen wesentlichen Beitrag zur personalisierten Medizin leisten. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die neue Biomarker entwickeln, ist es aufgrund verschiedener Hürden eine große Herausforderung, qualitativ hochwertige Patientenproben zu erhalten.
Dr. Monica Marchese von der Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL) am Luxembourg Institute of Health (LIH) gab einen ausführlichen Einblick in die „Kunst der Biomarker-Validierung“. So erhielten die Teilnehmer wichtige Informationen, wie das LIH Diagnostikentwickler unterstützen kann. Anhand von vier Fallstudien aus dem Codex4SMEs-Projekt stellte Dr. Marchese dar, welchen Nutzen KMUs, die Biomarker entwickeln, aus einer Zusammenarbeit mit der IBBL ziehen können.
Eine umfassende Einführung in die Geschichte und Klassifizierung von Biomarkern gab Dr. Isabelle Molina-Batxelli von Eurofins ADME Bioanalyses in Frankreich. Dr. Molina-Batxelli erläuterte die Bedeutung neurowissenschaftlicher Biomarker für die Diagnostik und die Medikamentenentwicklung. So sind in Europa um die 30 Prozent - also nahezu 179 Millionen Personen – von neurodegenerativen Krankheiten betroffen. Bei der Erforschung von Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson spielen Biomarker daher verstärkt eine Schlüsselrolle.
Dr. Pablo Zardoya Laguardia von der Biobank Graz in Österreich konzentrierte sich auf die Bedeutung von Biobanken bei der Qualitätssicherung von Biomarkern. Er führte das Publikum durch den Testzyklus von Biomarkern aus präanalytischen, analytischen und postanalytischen Phasen, beleuchtete typische Fehlerarten und erklärte, wie sie vermieden werden können. Dr. Zardoya Laguardia wies darauf hin, dass 62 Prozent der Fehler in klinischen Labors auf präanalytische Faktoren zurückzuführen seien. Die Qualität einer Studie hänge daher hauptsächlich von präanalytischen Faktoren ab.
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